Die animalische Kategorie wächst mit zufriedenem Schnurren ...
Und die Sachen kommen SAUGUT an.
Übrigens: Der Stier war vor seinem Verkauf bereits im Badischen Kunstverein in Karlsruhe ausgestellt.
Die Geschichte zum Schmetterling war bis 2024 unveröffentlicht - sie gibt es jetzt unten auf dieser Seite.
Und - ein ganz besonderer Leckerbissen:
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Die Parabel vom Schmetterling
Schon seit Tagen beobachtete sie den Kokon. Ohne irgendeine sichtbare Veränderung wahrzunehmen. Doch dann, plötzlich, schien sich etwas zu tun. Sie meinte, eine kleine Öffnung zu erkennen, die vorher noch nicht da war. Und dann wurde sie Zeugin eines spektakulären Kampfes. Eines Kampfes des werdenden Schmetterlings. Es ging über Stunden.
Das Tier musste ungeheure Kräfte aufwenden, um auch nur ansatzweise seinen Körper durch das winzige Loch zu zwängen. Es war dramatisch.
Doch irgendwann war Schluss. Der kleine Schmetterling schien jetzt nicht mehr weiterzukommen. Es ging über Minuten weder vorwärts noch rückwärts.
Sie konnte sich das nicht mehr länger mitansehen: „Komm´, mein Kleiner“, sagte sie – „ich helfe Dir ein wenig.“
Sie griff sich eine Bastelschere, und vorsichtig, ganz behutsam, trennte sie den engen Kokon ein minimales Stückchen auf.
Es klappte - sofort kam der Schmetterling heraus, jetzt ganz leicht.
Das Tier hatte noch einen sehr kleinen, faltigen Körper und winzige, geknickte Flügel.
Sie wartete darauf, dass sich das ändere, das Tier voller und voluminöser würde, die Flügel sich kräftig entfalteten.
Doch nichts davon geschah. Der Schmetterling blieb so klein, faltig und mit zerknitterten Flügeln.
Er lebte nur kurz und bewegte sich mühevoll kriechend vorwärts. Fliegen war nicht möglich. Eine traurige Existenz.
Der Kokon, die Enge, die Kraftanstrengung, das Ringen, all das war erforderlich für seine Entwicklung. So tickt die Natur - nur so bekommt der Körper den Impuls, seine geschmeidige Fülle zu entwickeln, die Flügel den Reiz, der sie sich nach dem Schlüpfen mit der Spannkraft erzeugenden Flüssigkeit füllen und weit öffnen lässt. Der Kampf bereitet den Schmetterling auf sein Leben und den späteren Flug vor.
Dort, wo der Mensch eingreift, kann die Natur nicht nach ihren ureigenen Mechanismen arbeiten.
Das Leben – die Zusammenhänge, das alles ist so komplex, dass wir die Folgen einer Intervention niemals abschätzen können.
Auch wenn wir es gut meinen.
Auf der anderen Seite sind Ringen, Anstrengung, Mühe und Kampf genau das, was auch wir brauchen.
Ein Leben ohne Hindernisse ließe uns nie so stark werden wie es unserem Potenzial entspricht - und wir wären niemals fähig zu fliegen.